American Tulipwood ist eine der häufigsten US-Laubholzarten und kommt nur in Nordamerika vor. In Europa ist Tulipwood seit der letzten Eiszeit ausgestorben.
Liriodendron tulipifera
Amerikanischer Tulpenbaum; Yellow Poplar, Tulip Poplar, Canary Whitewood; sollte nicht mit der europäischen oder mit der chinesischen Balsam-Pappel verwechselt werden.
Tulipwood wächst nur in Nordamerika und ist in gemischten Laubwäldern fast im gesamten Osten der USA vom Norden bis in den Süden weit verbreitet. Tulipwood ist eine eigenständige Art und gehört nicht zu den Pappeln, sondern zur Familie der Magnoliacae, deren Holz höherwertiger ist als das der meisten Pappelarten. Die Bäume sind riesig und leicht an ihren tulpenähnlichen Blüten erkennbar, nach denen der Baum auch benannt wurde. Tulipwood ist eines der nachhaltigsten Hölzer der USA.
Daten aus Waldinventuren (Forest Inventory Analysis, FIA) belegen, dass Tulipwood mit 1,12 Milliarden m³ etwa 7,7 Prozent des gesamten US-Laubholzvorrats ausmacht. Jährlich wachsen 34,6 Millionen m³ nach, die Ernte liegt bei 12,8 Millionen m³ pro Jahr. Das Nettovolumen der Bestände steigt jährlich erntebereinigt um etwa 21,8 Millionen m³.
Tulipwood ist leicht zu trocknen und auch deshalb reichlich als Schnittholz in breiter Auswahl an Sortierungen und Dicken (4/4” bis 16/4”) verfügbar. Tulipwood ist relativ astlos und kann Schnittholz mit größeren Abmessungen als andere handelsübliche Arten liefern. Es wird zur Herstellung von Sperrholzplatten verwendet. Als dekoratives Furnier ist die Verfügbarkeit etwas eingeschränkter. Das Splintholz hat die oft beliebtere weiße Färbung, das Kernholz weist seinerseits eine ausgeprägte Vielfalt an Farbtönen auf. Allerdings wird Tulipwood inzwischen immer häufiger mit all seinen natürlichen Färbungen ohne Farbsortierung verwendet, vor allem in Europa. Häufig wird Tulipwood in den USA (und manchmal auch im Export) unter der Bezeichnung „Pappel“ angeboten, aber man sollte das Holz nicht mit der europäischen oder chinesischen Pappel verwechseln.
Tulipwood hat eine weniger ausgeprägte Maserung als andere Arten wie Ash (Esche) und Oak (Eiche). Seine charakteristischen Merkmale ähneln eher Maple (Ahorn), auch wenn seine Färbung dunkler ist. Splint- und Kernholz heben sich stark voneinander ab. Das Splintholz ist cremig weiß, während das Kernholz variieren kann von Blassgelb, Braun oder sogar Grün, im Extremfall Purpurfarben. Das Holz dunkelt unter UV-Einstrahlung mit der Zeit nach. Eine grüne Färbung geht dann in Braun über. Das Holz ist geradfaserig mit mittelgrober bis feiner Textur.
Tulipwood hat herausragende Festigkeitseigenschaften in Relation zum Gewicht, so dass es sehr geeignet ist als Konstruktionsholz, zum Beispiel in Form von Brettschichtholzträgern und Brettsperrholz (BSP). Es hat eine relativ geringe Dichte, hohe Biegefestigkeit, Bruchschlagsarbeit und Steifigkeit, aber eine geringere Druckfestigkeit und Härte. Tulipwood hat mittelmäßige Dampfbiegeeigenschaften und arbeitet nur sehr wenig, wenn es vollständig gedarrt ist und keiner hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt wird. Es ist leicht zu beizen und hat insgesamt gute Endbearbeitungseigenschaften, ist also sehr geeignet für Möbel und Tischlerarbeiten.
Weitere Informationen zu Tulipwood finden Sie im Structural Guide.
Tulipwood wächst in den nachhaltig bewirtschafteten, natürlichen Laubwäldern Nordamerikas, ist ausgesprochen umweltfreundlich und ein wichtiges Exportprodukt. Die Hauptverwendungszwecke sind Möbel, Türen, Holzvertäfelungenen, Innenausbau, Leisten und Profile sowie Küchenschränke. Außerdem wird es teilweise als Konstruktionsholz und in anderen Nischen wie der Schnitzerei genutzt.